Vor kurzem hat Apple die neue Version 3.0 von Swift Playgrounds veröffentlicht, jener App, die es euch ermöglicht, auch auf einem iPad zu programmieren. Swift Playgrounds stellt hierbei keine vollwertige IDE wie Xcode dar, kann aber in großem Umfang mit den selben Playground-Dateien umgehen, wie sie sich auch in Xcode erzeugen lassen. Die App ist also bestens dazu geeignet um ein wenig zu experimentieren und mehr über das Programmieren zu lernen. Gerade letzteres ist ein stark ausgeprägter Aspekt von Swift Playgrounds, auf den ich auch gleich noch näher eingehen werde.
Im Folgenden gebe ich euch einen kleinen Überblick über die Neuerungen, die Swift Playgrounds v3.0 mit sich bringt.
Swift 5 am Start
Eine der größten und zugleich nachvollziehbarsten Änderungen betrifft die Swift-Version, die Swift Playgrounds nun unterstützt: Die App kann jetzt auch mit in Swift 5 geschriebenem Code umgehen und ihn ausführen.
In den Release Notes heißt es dazu weiter, dass Swift 3.0 nicht länger unterstützt wird. Playgrounds auf Basis von Swift 4.2 lassen sich hingegen weiter ausführen und anpassen.
Neues Lehrmaterial
Swift Playgrounds wurde ursprünglich von Apple ins Leben gerufen, um Anfängern einen spielerischen Einstieg in die Programmierung bieten zu können. Mithilfe vorgefertigter Playgrounds, die direkt aus der App geladen werden können, werden verschiedene Aspekte der Programmierung mit Swift vermittelt. So lotst man beispielsweise durch sinnvolle Ausführung verschiedener Befehle ein kleines außerirdisches Wesen durch verschiedene Level, in denen es Rubine einsammeln soll.
Mit Version 3.0 von Swift Playgrounds hat Apple dieses Lehrmaterial um eine neue Reihe ergänzt, in der man eine eigene Kamera sowie einen eigenen Fotoeditor erstellt. Laut App-Beschreibung richten sich diese Playgrounds an Einsteiger und Fortgeschrittene, bekanntermaßen steht ja aber vor allen Dingen der Spaß und die Experimentierfreude im Vordergrund.
Auch eine neue Herausforderung namens „Klangwerkstatt“ steht bereit, in der man eine Klangbühne mit eigenen Instrumenten erstellt.
Editor-Verbesserungen
Weitere Verbesserungen der Swift Playgrounds-App betreffen den Editor. So ist es jetzt unter anderem möglich, die geteilte Ansicht in Lehr-Playgrounds zu verlassen. Anstatt also immer Code und Ausführungsergebnis nebeneinander anzuzeigen, könnt ihr einfach den Trennbereich zwischen beiden Ansichten durch Ziehen mit dem Finger anpassen. So kann beispielsweise nur der Code oder nur das Ergebnis angezeigt werden.
Über die neue Option Ergebnisse aktivieren, die über die Temposteuerungstaste am unteren rechten Rand einer Code-Datei zu finden ist, habt ihr die Möglichkeit, die Anzeige von Befehlsergebnissen zu steuern. Standardmäßig ist diese Option aktiv, was dazu führt, das neben jeder Zeile eures Codes das passende Ergebnis in grafisch aufbereiteter Form angezeigt wird. Das kann aber möglicherweise (gerade auf älteren iPads) zu Performance-Einbußen führen. Da kann es sich somit also lohnen, diese Option zu deaktivieren, um die Leistung des iPads voll auf die Ausführung des Codes (und nicht die Darstellung der Ergebnisse) zu beschränken.
Fazit
Swift Playgrounds hat sich seit seinem Start vor circa zwei Jahren massiv weiterentwickelt. Zwar ist die App noch immer nicht dazu fähig (und auch nicht dazu gedacht), ganze iOS-Apps direkt auf dem iPad zu programmieren und auszuführen. Sie ist dafür aber ideal geeignet, um entweder mehr über das Programmieren zu lernen oder um schnell eine Idee auszuprobieren.
Mit den neuen Verbesserungen von Version 3.0 werden hier sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Nutzer angesprochen. Anfänger erhalten neues Lehrmaterial aus dem Playgrounds-Katalog und Profis haben mehr Optionen, den Editor und dessen Optionen ihren Bedürfnissen anzupassen.
Da bleibt es abzuwarten, ob und in welcher Form wir womöglich dieses Jahr von Apple eine vollwertige IDE für das iPad präsentiert bekommen. Ich habe ja so ein wenig das Gefühl, dass Apple Swift Playgrounds dazu nutzt, die Weichen für eine vollwertige Entwicklungsumgebung auf dem iPad zu stellen. Ob da etwas dran ist und ob sich diese Vorstellung bereits in diesem Jahr erfüllt, erfahren wir wahrscheinlich zur WWDC Anfang Juni.
Euer Thomas
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