Facebook bricht eine Lanze für nativ entwickelte Apps

Ich bin kein großer Freund von Facebook. Das Unternehmen (und in diesem Zuge insbesondere auch sein CEO Mark Zuckerberg) erscheinen mir nicht ganz koscher und gehen in meinen Augen mit den wichtigen Themen Datenschutz und Privatsphäre extrem lasch um. Das war auch der Grund, warum ich – ja, wann war das denn genau? Ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, wie lange es schon her ist – meinen Facebook-Account gelöscht und dem sozialen Netzwerk den Rücken gekehrt habe.

Dennoch ist dieses Unternehmen, dass per se thematisch nicht wirklich hier auf meinen Blog passt, es wert, heute in diesem Beitrag von mir erwähnt zu werden. Der Grund ist die hauseigene Messenger-App der Firma, die jüngst ein Update für iOS erhalten hat.

Das Besondere an diesem Update: Es macht die App schneller, stabiler und gleichzeitig deutlich kleiner. Wie haben die Entwickler bei Facebook das nur geschafft? Wie konnten sie eine derartige Optimierung nur zustande bringen?

Die Antwort darauf findet sich erfreulicherweise in einem Blog-Post, das Facebook gestern veröffentlicht hat. Dort heißt es (ja, das ist ein echtes und unverfälschtes Zitat):

We accomplished this by using the native OS wherever possible […]

Der Vorteil nativen Codes

Um ehrlich zu sein, muss ich Facebook für diese ungeschönte Aussage von Herzen danken. Damit bestätigt nämlich ein Unternehmen dieser Größe genau das, was mich seit jeher umtrieben hat, wenn es um die Cross-Platform-Entwicklung für mehrere Plattformen geht. Salopp gesagt, ist jene Cross-Platform-Entwicklung wohl schlicht und ergreifend nicht wirklich das Gelbe vom Ei.

So hat es Facebook nach eigener Aussage geschafft, Stabilität, Geschwindigkeit und Größe ihrer Messenger-App deutlich zu optimieren, indem sie schlicht und ergreifend auf die nativen Funktionen von iOS zurückgegriffen haben. Das zeigt recht deutlich, dass man – bezogen auf iOS – die beste User Experience eben dann erreicht, wenn man eine App auch nativ speziell für diese Plattform entwickelt. Und natürlich lässt sich diese Aussage so auch auf jede andere Plattform übertragen, sei es macOS, Windows, Linux oder etwas ganz anderes.

Das spiegelt auch meine Erfahrung wider. Zugegeben, ich habe mich in den letzten Jahren nicht sehr intensiv und meist nur oberflächlich mit Cross-Platform-Entwicklung beschäftigt, da ich nun einmal ein „nativer“ Apple Developer bin. Doch das liegt auch daran, dass mich all die Tools und Techniken, die Cross-Platform-Development so lobpreisen, bisher nie überzeugen konnten. Ich scheine mich hier immer auf die Möglichkeiten der besagten Tools begrenzen zu müssen statt auf die Grenzen, die mir die jeweilige Zielplattform festlegt. Entweder passt das User Interface nicht oder die Performance lässt zu wünschen übrig oder manche Systemfunktionen lassen sich nicht nutzen. Das ist nicht, was ich mir unter einer modernen App vorstelle, wie sie heute für mich eigentlich selbstverständlich ist.

Daher danke ich Facebook für die oben zitierte Aussage. Sie bestätigt, dass ich mich auch in Zukunft primär auf die native Entwicklung konzentrieren werde, und darüber bin ich ehrlich gesagt sehr froh.

Wie seht ihr das? Steht ihr der Cross-Platform-Entwicklung ebenfalls skeptisch gegenüber? Oder haltet ihr die native Entwicklung für eine unnötige Beschneidung auf eine bestimmte Plattform? Ich freue mich auf den Austausch!

Euer Thomas

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