Eine meiner ersten Artikelreihen hier auf dem Blog beschäftigte sich mit den unterschiedlichen Mac-Modellen und welche davon speziell für Entwickler geeignet sind. Das scheint eine Ewigkeit zurückzuliegen, damals gab es noch nicht einmal Apple Silicon. Und heute? Heute gibt es kaum noch Macs mit Intel-Prozessoren. Und das offenkundig aus sehr gutem Grund.
Das Apples hauseigene Prozessoren mehr als nur konkurrenzfähig sind, bewies bereits die erste Iteration in Form des M1. Ich erinnere mich noch gut, wie ich damals gleichermaßen begeistert und skeptisch war. Begeistert, weil die Performance definitiv zu überzeugen wusste. Skeptisch, da der M1 zunächst lediglich für die „kleineren“ Macs erschien: MacBook Air, MacBook Pro 13“ und Mac mini. Die Geräte brachten nicht einmal ein verändertes Design mit, um sie optisch von ihren Intel-Pendants abzuheben. Das machte mich ein wenig stutzig, ist doch gerade Apple dafür bekannt, mit seinen Produkten auffallen zu wollen (Stichwort weiße AirPods).
Ich fragte mich, ob Apple bei seinen leistungsstärkeren Maschinen – iMac, MacBook Pro 16“, Mac Pro – imstande sein würde, sich mit Apple Silicon gegen Intel zu positionieren. Zwar hatte Apple schon jahrelange Erfahrung in der Fertigung eigener Prozessoren für iPhone, iPad, Apple Watch sowie Apple TV gesammelt und war damit zweifelsohne auch extrem erfolgreich. Doch der Mac war und ist für mich in dieser Hinsicht eine andere Hausnummer. Der Mac ist Apples absolute Power-Maschine. Der Mac muss mehr leisten können als ein iPhone oder iPad.
Meine Zweifel zerstreuten sich vollständig nach der Präsentation der neuen MacBook Pro-Modelle letzten Herbst. Und das lag nicht nur an den neuen Prozessoren in Form von M1 Pro und M1 Max, die eine massive Performance-Steigerung mit sich brachten. Es hatte auch mit dem schon fast radikal überarbeiteten Design zu tun, das Apple diesen MacBook Pro zuteil werden ließ. Sie sind wieder dicker, besitzen wieder mehr Ports, wirken kantiger. Diese Maschinen scheinen zu vermitteln: Der Mac verändert sich, nicht nur innerlich.
Und jetzt haben wir den Mac Studio.
Ich schrieb es eben: Apple hatte mich bereits mit M1 Pro und M1 Max überzeugt, mit ihren eigenen Prozessoren der Branche den Mittelfinger zeigen zu können. Aber knapp ein halbes Jahr nach Vorstellung von M1 Pro und M1 Max kommen sie in Form des M1 Ultra mit solch einem Biest um die Ecke, dass es mir schwerfällt, passende Worte zu finden. Da klatscht Apple salopp gesagt einfach mal zwei M1 Max-Prozessoren zusammen und dringt mit einem Schlag in neue Leistungssphären vor. Mehr als einmal dachte ich während der Präsentation vom 08. März: Bei Intel weinen sie gerade bitterlich.
Und auch hier ist der Prozessor nur ein Teil meiner Begeisterung. Der Mac Studio ist ein radikal neuer Mac, der sich zwischen Mac mini und Mac Pro ansiedelt. Das ist als langjähriger Apple-Kunde einfach spannend zu sehen. Es war eben nicht einfach ein neuer iMac Pro oder Mac Pro, den Apple da präsentierte. Es war eine neue und frische Weiterentwicklung des Mac mini für höhere (oder eher höchste) Ansprüche.
Und da frage ich mich: Wenn dieses neue Mac Studio leistungsmäßig schon dermaßen eskaliert, was erwartet uns dann mit einem Mac Pro auf Apple Silicon-Basis? Toppt Apple hier nochmals diese enorm starke Eigenleistung? Ich kann es mir kaum vorstellen. Und doch hat Apple eindrucksvoll bewiesen, dass sie ihr Handwerk verstehen.
So gesehen bleibt die Zukunft des Mac spannend wie auch rosig. Der Wechsel von Intel hin zu Apple Silicon war offenkundig die absolut richtige Entscheidung. Ich selbst arbeite heute zwar noch mit Macs auf Basis von Intel-Prozessoren, freue mich aber darauf, eines Tages auf die Leistungsfähigkeit von Apple Silicon zu wechseln. Und ich wage mir aktuell nicht auszumalen, welches Level Apple Silicon bereits bis nächstes Jahr erreicht haben wird.
Euer Thomas
Schreibe einen Kommentar