MacBook Pro
Im ersten Teil dieser Serie haben wir einen Blick auf MacBook und MacBook Air aus Sicht eines Apple Developers geworfen. In diesem Artikel betrachten wir nun das Profi-Lineup von Apples Notebook-Sparte: das MacBook Pro. Auch dieses Mal geht es wieder ausschließlich um die Frage: Inwiefern sind die Geräte für Apple Developer geeignet? Und welche Konfigurationen sind eine nähere Betrachtung wert?
Modellübersicht
Werfen wir zunächst einmal einen groben Blick auf die verschiedenen Modelle des MacBook Pro, die Apple anbietet. Derer gibt es nämlich insgesamt drei:
- 13“-MacBook Pro
- 13“-MacBook Pro mit Touch Bar
- 15“-MacBook Pro mit Touch Bar
Die gute Nachricht vorab: Mit allen Modellen seid ihr prinzipiell sehr gut bedient, wenn ihr Apps entwickeln möchtet. Alle bringen wenigstens grundsolide Technik mit, die für die meisten Entwickler mehr als ausreichend sein dürfte. Die Unterschiede liegen zum Teil im Detail (und in der Leistung, die ihr maximal mit ihnen abrufen könnt). Im Folgenden betrachten wir jedes der Modelle einmal im Detail.
13“-MacBook Pro
Das 13“-MacBook Pro (ohne Touch Bar) bildet das leistungstechnische Schlusslicht des MacBook Pro-Lineup. Es kommt noch mit Dual-Core-Prozessoren der siebten Generation von Intel daher, kann aber immerhin optional bereits mit 16 GB Arbeitsspeicher ausgestattet werden (standardmäßig sind 8 GB verbaut). Darüber hinaus könnt ihr die Kapazität der integrierten SSD auf maximal 1 TB erhöhen. Als Grafik kommt die von Intel im Prozessor integrierte Iris Plus Graphics 640 zum Einsatz. Sofern man nicht auf sehr grafikintensive Anwendungen oder Spiele angewiesen ist, dürfte die aber absolut ausreichend sein.
Das womöglich größte Manko des 13“-MacBook Pro ist aber gar nicht die verbaute Technik, sondern die Tatsache, dass es mit lediglich zwei Thunderbolt 3-Anschlüssen daherkommt. Wer viel mit zusätzlicher Peripherie arbeitet, kommt da schnell an seine Grenzen.
13“-MacBook Pro mit Touch Bar
Und da kommt das 13“-MacBook Pro mit Touch Bar ins Spiel! Statt zwei bringt dieses MacBook insgesamt vier Thunderbolt 3-Anschlüsse mit; mehr Anschlüsse bekommt man heute in keinem Notebook von Apple mehr. Darüber hinaus verfügt dieses MacBook Pro über Quad-Core-Prozessoren der achten Generation von Intel (inklusive zugehöriger Grafik in Form der Iris Plus Graphics 655) und es kann mit bis zu 16 GB Arbeitsspeicher ausgestattet werden (auch hier sind standardmäßig 8 GB verbaut). Die Kapazität der SSD liegt bei Maximal 2 TB.
Man sieht bereits, dass sich in Sachen Leistung aus dem Touch Bar-Model ein wenig mehr herausholen lässt als aus dem MacBook Pro ohne Touch Bar. Touch Bar ist hierbei auch noch ein spannendes Stichwort: Diese Glasleiste, die die Reihe mit den F-Schaltflächen an einer herkömmlichen Mac-Tastatur ersetzt, wird auch heute noch kontrovers diskutiert. Viele stören sich an ihr und finden sie weder angenehm zu bedienen noch die Shortcuts, die sie in unterstützenden Apps anzeigt, sinnvoll. Andere wiederum (und dazu gehört auch meine Wenigkeit) arbeiten gerne mit der Touch Bar und wissen die Vorteile, die die dynamische und individuelle Bereitstellung von Aktionen mit sich bringt, sehr zu schätzen.
Fakt ist aber: Möchte man das leistungsstärkste 13“-Notebook, das Apple im Angebot hat, kommt man um ein Modell mit Touch Bar nicht herum.
15“-MacBook Pro mit Touch Bar
Fehlt abschließend noch das 15“-MacBook Pro mit Touch Bar. Notebooks mit 15 Zoll-Bildschirm gibt es von Apple ausschließlich mit der eben beschriebenen Touch Bar. Sie verfügen über 6 Core-Prozessoren der achten Generation von Intel und kommen immer mit mindestens 16 GB Arbeitsspeicher daher. Es ist aber sogar möglich, dass 15“-Modell mit 32 GB Arbeitsspeicher zu ordern. Auch bei den SSDs lässt sich Apple nicht lumpen, bis zu 4 TB Kapazität können im 15“-MacBook Pro verbaut werden.
Auch die Grafik ist beim großen MacBook Pro ziemlich potent. Jedes Modell kommt von Haus aus mit einer dedizierten Grafikkarte von AMD daher, los geht‘s hierbei mit der Radeon Pro 555X mit 4 GB Grafikspeicher. Daneben gibt es auch die Option auf die Raden Pro 560X sowie seit kurzem auch auf die neuen Vega-Grafikkarten (Vega 16 und Vega 20).
Somit ist klar, dass das 15“-Modell des MacBook Pro ein wahres Biest sein kann, wenn man es entsprechend konfiguriert (und so den Kaufpreis auf bis zu 7.899,00€ treibt). Wo jedes Quäntchen Leistung zählt, ist dieses MacBook der perfekte Begleiter.
Fazit
Zwar ist das aktuelle MacBook Pro-Lineup von Apple recht umfangreich, dafür dürfte aber auch für viele ein passendes Modell dabei sein. Generell machen Entwickler in meinen Augen mit keinem der Geräte etwas falsch, sofern sie sich darüber bewusst sind, was sie brauchen und was ihnen wichtig ist.
Bereits das 13“-MacBook Pro ohne Touch Bar verfügt über genügend Leistung, um auch mit umfangreichen Xcode-Projekten flüßig arbeiten zu können. Dafür kommt es nur mit zwei Thunderbolt 3-Anschlüssen daher, was ich im Vergleich zu den anderen Modellen als größtes Manko ansehen würde. Kann man der Touch Bar von Apple darüber hinaus rein gar nichts abgewinnen, ist dieses MacBook Pro die leistungsstärkste Alternative, die Apple heute im Angebot hat.
Das 13“-MacBook Pro mit Touch Bar verfügt über vier Thunderbolt 3-Anschlüsse und die aktuellsten Prozessoren von Intel. In meinen Augen stellt dieses Gerät den perfekten Kompromiss aus Leistung und Mobilität dar. Für grafikintensive Anwendungen und Aufgaben ist es aber aufgrund der lediglich integrierten Grafik nicht perfekt geeignet.
Wer das volle Maß an Leistung benötigt kommt am 15“-MacBook Pro mit Touch Bar nicht herum. Es ist aktuell das einzige MacBook, das optional mit bis zu 32 GB Arbeitsspeicher und einer SSD mit sage und schreibe 4 TB Kapazität ausgestattet werden kann. Dazu kommt die potente Grafik, die dafür sorgt, dass das MacBook Pro bei kaum einer Entwickleraufgabe schlapp machen dürfte. Die Top-Modelle lässt sich Apple aber auch entsprechend gut bezahlen.
Meine Empfehlung: Falls ihr einen stationären Mac (beispielsweise den iMac) besitzt und zusätzlich ein MacBook Pro für unterwegs einsetzen möchtet, fahrt ihr mit den beiden 13“-Modellen sehr gut. Für welches Gerät man sich dann letztlich entscheidet, dürfte (neben dem Kostenfaktor) vor allen Dingen davon abhängig sein, ob man die neueste Technik benötigt, auf wie viele Thunderbolt-Anschlüsse man angewiesen ist und ob die Touch Bar einen stört.
Soll das MacBook Pro hingegen der einzige Mac sein, empfehle ich eines der Modelle mit Touch Bar. Die verfügen über Intels aktuellste Prozessoren und können ordentlich ausgestattet werden (insbesondere das 15“-Modell). Hier dürfte entscheidend sein, welche Größe (inklusive Gewicht, falls man viel mit dem Notebook unterwegs ist) man bevorzugt und wie viel Power man tatsächlich benötigt.
Ich persönlich besitze übrigens ein 13“-MacBook Pro mit Touch Bar aus dem Jahr 2016. Es leistet mir noch heute sehr gute Dienste und kam bisher mit allem zurecht, was ich ihm als Developer entgegen geschmissen habe. 😉
Euer Thomas
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