Welcher Mac für Apple Developer? – Teil 1

MacBook und MacBook Air

Solange es noch keinen vollwertigen Xcode-Ableger für das iPad (Pro) gibt, ist der Mac weiterhin für Apple Developer das wichtigste Arbeitsgerät. Auf ihm steht mit Xcode Apples vollwertige Entwicklungsumgebung zur Verfügung, inklusive Simulatoren und mächtigen Debugging-Werkzeugen. Doch welcher Mac eignet sich ideal für die Entwicklung von Apps für iOS, macOS und Co? Worin liegen Stärken und Schwächen der verschiedenen Modelle?

In dieser neuen Reihe möchte ich euch meine persönliche Meinung zu Apples aktuellem Mac-Lineup in Bezug auf die Anforderungen von Apple Developern geben. Und natürlich freue ich mich auf den Austausch mit euch, eure persönlichen Meinungen und Empfehlungen und mit welchem Mac ihr am liebsten arbeitet; ihr dürft gerne entsprechende Kommentare am Ende dieses Artikels hinterlassen :). Los geht die Reihe mit der näheren Betrachtung von Apples portabelsten Computern: dem MacBook und dem MacBook Air. Im kommenden Teil 2 ist dann das MacBook Pro an der Reihe.

Leicht, mobil, leistungsschwach

Als das MacBook im 12“-Format von Apple erstmals vorgestellt wurde, war ich persönlich ziemlich begeistert. Apples Vision von Mobilität und kompaktem Notebook-Design scheint mit diesem Gerät perfektioniert worden zu sein. Das erst im letzten Jahr komplett neu aufgelegte 13“-MacBook Air schlägt in eine ähnliche Kerbe.

Gemein ist beiden Geräten, dass sie ultraflach sind, nur wenige Anschlüsse mitbringen und die Hardware-Ausstattung zum schwächsten gehört, was man bei Apple heute bekommen kann.

Das MacBook Air stellte einst Apples beliebtesten mobilen Mac dar und wurde erst kürzlich neu aufgelegt.
Das MacBook Air stellte einst Apples beliebtesten mobilen Mac dar und wurde erst kürzlich neu aufgelegt.

Das größte Manko für Developer dürfte bei diesen Maschinen schlicht die vorhandene Leistung – allen voran dem Prozessor geschuldet – sein. Während das MacBook Air immerhin noch über einen 1,6 GHz Dual-Core Intel Core i5 (mit Turbo Boost bis zu 3,6 GHz) verfügt, bringt das kleinere 12“-MacBook „nur“ einen 1,2 GHz Dual-Core Intel Core m3 (mit Turbo Boost bis zu 3,0 GHz) mit. Immerhin lässt sich der Prozessor des 12“-MacBook auf Wunsch auch durch andere Varianten ersetzen, das obere Ende bildet hierbei der 1,4 GHz Dual-Core Intel Core i7 (mit Turbo Boost bis zu 3,6 GHz).

Auch wenn sich die Turbo Boost-Raten sowohl von MacBook als auch MacBook Air sehr ordentlich anhören, darf man auf diese Werte nicht allzu stark bauen. Gerade beim 12“-MacBook, das nur über eine passive Kühlung verfügt, können derartige Taktraten nur kurze Zeit abgerufen werden, ehe das System das Tempo wieder drosselt.

Unschlagbar sind die beiden Geräte dafür in Sachen Mobilität. Ein MacBook Air bringt gerade einmal circa 1,25 kg auf die Waage, das 12“-MacBook wiegt nur um die 920 Gramm. Dazu sind beide Maschinen extrem dünn und nehmen in Rucksack oder Tasche kaum Platz weg.

Eignung für Developer

Ich persönlich besitze die erste Generation des 12“-MacBook und habe lange Zeit ausschließlich mit diesem Notebook gearbeitet. Das faszinierende für mich war es zu sehen, wie unglaublich gut das doch funktionierte. Xcode ließ sich flüßig bedienen und auch die Arbeit mit dem Simulator klappt prinzipiell problemlos.

Prinzipiell. Das ist das Zauberwort. Sobald nämlich zusätzlich virtuelle Maschinen ins Spiel kommen oder mehrere Simulatoren parallel ausgeführt werden oder die App-Projekte eine gewisse Größe erreichen, tut sich das MacBook schwer. Mit dem neuen MacBook Air habe ich persönlich keine praktischen Erfahrungen, gehe aber aufgrund der verfügbaren Hardware von einem ähnlichen Ergebnis aus. Das bedeutet im Klartext: Bei „einfacheren“ Arbeiten und „kleineren“ Projekten leisten MacBook und MacBook Air für Apple Developer gute Dienste. Noch dazu sind sie extrem leicht und kompakt und daher bequem überall hin mitzunehmen. Gerade als Development-Devices „on the go“ und so als mögliches Zweitgerät neben einem iMac taugen die beiden allemal.

Fazit

Ja, MacBook und MacBook Air sind hardware-technisch das schwächste Glied in Apples Mac-Lineup. Doch vom Prozessor einmal abgesehen bringen sie optional bis zu 16 GB Arbeitsspeicher und pfeilschnelle SSDs mit, die in vielen Situationen ein flüßiges Arbeiten ermöglichen (selbst beim Programmieren). Doch je komplexer die Anforderungen und je mehr Tätigkeiten parallel ausgeführt werden, desto stärker kommen die beiden Maschinen ins Schwitzen.

In meinen Augen sind MacBook und MacBook Air ideal für Entwickler, die entweder ein kompaktes und mobiles Zweitgerät für unterwegs und für Kundenbesuche suchen (und ansonsten primär an einem stärkeren Mac wie dem iMac arbeiten) oder in die Welt des Apple Development einsteigen und dafür ein ultrakompaktes Notebook einsetzen möchten.

Was denkt ihr? Nutzt ihr selbst ein MacBook oder MacBook Air zum Programmieren? Und falls ja, wie sind eure Erfahrungen damit? Ich freue mich auf den Austausch. 🙂

Und im kommenden Artikel werden wir uns das MacBook Pro von Apple einmal genauer ansehen. 🙂

Euer Thomas


Kommentare

9 Antworten zu „Welcher Mac für Apple Developer? – Teil 1“

  1. Hallo! Ich möchte mich gern näher mit Swift befassen und Einsteigen in die Programmierung. Ich habe bisher jedoch kein Macbook und tue mich mit den sehr großen und teuren Geräten schwer. Ich danke daher für den Artikel, der mir zeigt, dass es für den Einstieg wohl auch ein gutes MacBook Air tut?

    Ist es auch irrelevant, welches Erscheinungsjahr das Macbook hat?

    1. Hallo und vielen Dank für die Nachricht! Neuere MacBook Air sollten allesamt gut mit grundlegenden Programmierarbeiten zurecht kommen. Sofern es sich nicht um ein neues MacBook mit M1-Prozessor, sondern einem Intel-Prozessor handelt, würde ich zusätzlich darauf achten, dass das MacBook wenigstens über 8GB Arbeitsspeicher verfügt, noch besser wären 16.

      Mit besten Grüßen,
      Thomas

  2. Hi Thomas,

    reichen beim neuen Macbook air mit M1-Chip 8GB-Ram und 256 GB SSD? Soll eigentlich nur zum Einstieg in die Programmierung verwendet werden, evtl ein bisschen Bildbearbeitung, aber kein Bilder Storage oder ähnliches, das kommt auf eine externe SSD

    1. Hi Frank! Meiner Einschätzung nach solltest du mit so einem Gerät durchaus sehr gut programmieren können (insbesondere wenn es momentan um einen Einstieg in die Programmierung geht). Über Prozessor und SSD-Speicher mache ich mir bei der Konfiguration gar keine Gedanken, höchstens den Arbeitsspeicher würde ich persönlich noch auf 16 GB hoch setzen. Aber auch mit 8 GB kommt man sicherlich gut zurecht.

  3. Avatar von Rene K.
    Rene K.

    Ich hatte auch auf dem MB Air mit Playgrounds angefangen. Das lief eigentlich auch ganz gut und hat Spass gemacht.
    Der Vorteil vom Air ist die geringe Größe und Gewicht – das konnte ich leicht immer mit „auf Reisen“ nehmen.
    Aber dann für „richtige“ Apps so mit Storyboard und so – waren mir die 13″ zu klein. Also hab ich mir dann ein MacBook Pro gekauft 😀
    Ich bin ja auch gar kein „richtiger“ Apfel-Entwickler – und will ja auch gar keiner werden. Nur so ein bisschen mit Swift rum „spielen“.

  4. Avatar von Bojan
    Bojan

    Hallo Thomas,

    erst mal großes Lob für dein SWIFT Buch! Sehr umfangreich und verständlich geschrieben! Toll finde ich auch die Update Funktion! Bevor ich zum eigentlichen Thema wechsle, möchte ich nochmal fragen, was bestimmt einige Leser hier interessieren würde.
    Ist es sinnvoll ohne viel SWIFT Kenntnisse, direkt in SWIFT UI einzusteigen? Oder sollte man doch die „alten“ programmier Paradigmen aus SWIFT kennen?

    Zu dem Thema -> MacBook Air oder Pro?
    Ich besitze seit ein paar Monaten das neu MacBook Pro mit M1, 8GB Ram und 512GB SSD. Finde das es für den angehenden programmier Anfänger ausreichend ist. Neben Xcode laufen noch zahlreiche andere Anwendungen tadellos mit. Man hat den Eindruck, dass dieses kleine Ding einfach immer eine konstante Temperatur zwischen 25-35°C hält. Einfach verblüffend!

    Für mich als Hobbyprogrammierer, ist es ein absolut empfehlenswertes Gerät!
    Das MacBook Air würde ich aus folgendem Grund nicht empfehlen: „Das Pro hat Leistung und passt ideal zu meinem iPhone 12 ProMax!“ 😀 😀 😀

    VG aus Würzburg
    Bojan

    P.S.: Ich wünsche mir mehr oder tiefere Einblicke über SWIFT UI zu bekommen in deinen Videos. Danke! 🙂

    1. Hallo Bojan!

      Vielen Dank für deinen Kommentar! 😊 Um erfolgreich mit SwiftUI arbeiten zu können, wird man sich auch mit Swift auseinandersetzen müssen. SwiftUI ist nämlich kein Ersatz für Swift. Es ist ein zusätzliches Framework, mit dem man Nutzeroberflächen erstellt. Dazu nutzt man aber immer noch Swift als Programmiersprache.

      Ich selbst habe (leider 😅) noch keinen M1-Mac, glaube aber, dass die Performance gerade auch beim Programmieren großartig ist.

      Und was die Videos betrifft: Spätestens zur WWDC wird es neuen Content auf meinem YouTube-Kanal geben. 🙂

      Mit besten Grüßen,
      Thomas

  5. Avatar von Armin M.
    Armin M.

    Hallo an alle,

    ich möchte mich mit swift und xcode befasse besitze aber noch kein mac book.
    ich habe vor mir eine kleine app zu schreiben mit der ich verschiedene artikel und gruppen verwalten kann also nicht hoch aufwendiges. Mein bedenken ist reicht ein M1 Macbook mit 8 GB Ram und 256 GB Speicher um mit sowas anzufangen ?

    1. Hallo Armin!

      Ich denke, für den von dir geschilderten Fall ist ein MacBook mit M1 ausreichend. Die Apple Silicon-Prozessoren sind ja im allgemeinen extrem gut und der M1 liefert genügend Power, um komfortabel mit Xcode arbeiten zu können.

      Viele Grüße,
      Thomas

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