Gedanken zum neuen 16“-MacBook Pro aus Entwicklersicht

Seit letzter Woche hat das lange Warten endlich ein Ende: Apple hat ohne großes Brimborium das neueste Update der MacBook Pro-Familie via Pressemitteilung vorgestellt. Zwar war die Gerüchteküche sich schon seit mehreren Monaten einig, dass ein neues MacBook Pro im Anflug ist, doch niemand wusste so recht, wann genau die Veröffentlichung ins Haus stehen würde. Inzwischen ist das neue MacBook Pro offiziell verfügbar und somit liegen auch alle Fakten zum Gerät und zur verbauten Hardware auf den Tisch.

In einem früheren Beitrag vom Februar diesen Jahres habe ich mich einmal meinen Fantasien hingegeben (auch wenn sich das ziemlich falsch anhört) und darüber sinniert, was für ein Traum jenes MacBook Pro wäre, das schon damals in der Gerüchteküche die Runde machte. Und mit dem neuen MacBook Pro im 16″-Format, das Apple jetzt vorgestellt hat, werden diese Fantasien – zumindest zum Teil – befriedigt. Ja, es ist nicht ganz so dünn und kompakt wie erwartet, aber eigentlich ist dieser Umstand gut zu ignorieren (genau wie die Tatsache, dass die Ränder des Displays zwar dünner, aber noch immer sehr gut sichtbar sind).

Das neue 16″-MacBook Pro ist auf Leistung und einen großen Bildschirm getrimmt. Acht-Kern-Prozessoren, bis zu 64 GB Arbeitsspeicher, 8 TB SSD und die potente Grafik sprechen für sich und bedürfen in meinen Augen keiner weiteren Lobhudelei. Das neue MacBook Pro ist leistungstechnisch top und dürfte jeden professionellen Anwender mehr als zufrieden stellen.

Auch gerade für Developer ist das 16″-MacBook Pro ein wahr gewordener Traum. Allein die Grundausstattung (womöglich optimiert mit 32 GB Arbeitsspeicher) dürfte den meisten von uns für lange Zeit sehr gute Dienste leisten. Und das größere Display wird sich bei der Arbeit mit Xcode sicherlich auch sehr positiv bemerkbar machen.

Kaufen oder nicht?

Nun möchte ich aber ein etwas heikleres Thema ansprechen. Wie ihr gelesen habt, bin ich generell vom neuen 16″-MacBook Pro mehr als überzeugt und empfehle es Entwicklern uneingeschränkt weiter (auch wenn ich zugeben muss, dass ich bisher noch keine Chance hatte, selbst Hand an das Gerät zu legen, das ist für meine Einschätzung denke ich aber auch nicht nötig).

Was mich umtreibt, ist die Tatsache, ob man als Besitzer eines vorangegangenen MacBook Pro tatsächlich ein Upgrade durchführen sollte. Mir wird ganz schwindelig wenn ich im Internet Empfehlungen lese, in denen es heißt, ein zwei Jahre altes 15″-MacBook Pro sollte man unbedingt durch das neue 16″-Modell ersetzen.

Bei aller Liebe, nein! Das muss wirklich nicht sein!

Der Haben-wollen-Effekt beim 16″-MacBook Pro ist (zumindest bei mir) immens groß. Doch ich bin der festen Überzeugung, dass Nutzer, die innerhalb der letzten drei Jahre erst in ein MacBook Pro investiert haben, die Anschaffung des neuesten Modells auch aussitzen können. Für mich persönlich ist es wichtig, gerade bei sehr teuren Anschaffungen (zu denen ich das MacBook Pro generell zähle) auch eine möglichst lange Nutzungsdauer einzuhalten.

Ich selbst arbeite aktuell noch mit einem 13″-MacBook Pro von 2016 (das erste Touch Bar-Modell). Ja, es hat nur einen Dual-Core-Prozessor, aber auch schon 16 GB RAM und eine 1 TB große SSD. Und es leistet mir heute – ganz nüchtern und objektiv betrachtet – noch großartige Dienste. Und in diesem Fall möchte ich nicht aus reiner Lust in ein neues Gerät investieren, solange es keinen triften Grund dafür gibt (beispielsweise einen Defekt oder ein sich änderndes Nutzungsverhalten, die ein Hardware-Upgrade notwendig machen).

Natürlich möchte ich niemandem etwas vorschreiben und bekanntlich ist jeder Mensch anders. Dennoch möchte ich am Ende dieses Artikels zwei Dinge sagen:

  1. Das neue 16″-MacBook Pro ist ein beeindruckendes Gerät, auch gerade für Entwickler. Wer in das Gerät investiert, wird sicherlich nicht enttäuscht werden.
  2. Das neue MacBook Pro macht aber ältere Hardware der letzten Jahre nicht schlagartig obsolet. Wer bereits ein älteres MacBook Pro besitzt, sollte sich gut überlegen, ob eine Neuanschaffung wirklich notwendig ist. Wenn nicht, warum nicht noch ein wenig mit der Neuanschaffung warten und die bestehende Hardware bestmöglich nutzen? Mein Gefühl sagt mir nämlich, dass auch dieses neue schöne großartige und im Augenblick perfekt wirkende 16″-MacBook Pro einen mindestens ebenso schönen und großartigen und noch perfekteren Nachfolger erhalten wird.

So oder so: Apple geht mit dem neuen 16″-MacBook Pro definitiv in die richtige Richtung. Ich bin enorm gespannt, welche Updates der Mac-Hardware uns in den kommenden Jahren noch so erwarten werden. 🙂

Euer Thomas

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Kommentare

2 Antworten zu „Gedanken zum neuen 16“-MacBook Pro aus Entwicklersicht“

  1. Man sagt, dass im 2020 die erste ARM laptop von apple kommen werden.

    Ab diesem zeitpunkt werden alle intel-laptop alt ?

    1. Ich bin mir sehr sicher, dass die aktuellen Macs mit Intel-Prozessoren ohne Einschränkungen für die nächsten Jahre von Apple unterstützt werden, selbst wenn 2020 tatsächlich erste ARM-Macs kommen sollten. Ich vermute auch, dass es zu Beginn nur wenige Mac-Modelle mit ARM-Prozessoren geben wird, sprich Apple parallel auf ARM und Intel setzt.

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